Fußballliebe – eine Fotolovestory mit Schülern einer Förderschule
Das Projekt habe ich mit Schülern einer Schule mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung durchgeführt. An insgesamt 5 Montagen (jeweils 3 Schulstunden) haben wir uns mit der Entwicklung einer Fotostory beschäftigt. Schrittweise näherten wir uns dem Thema an. Zunächst stand die Vermittlung von fotografischen Fertigkeiten im Vordergrund.
Das Fotografieren machte großen Spaß
Die Schüler lernten, die Fotografie als Ausdrucksmittel einzusetzen und auch abstraktere Begriffe wie z.B. „Herzklopfen“ im Bild darzustellen. In dieser Phase eigneten sie sich einfache Methoden der Bildoptimierung mit einem Bildbearbeitungsprogramm an.
Der nächste Schritt bestand darin, Fotogeschichten, die aus höchstens fünf Fotos bestehen durften, mit Texten in Sprech- und Gedankenblasen zu ergänzen. Hier arbeiteten wir noch ganz klassisch mit Klebestift und Schere. Bis zu diesem Punkt hatten wir immer in Kleingruppen gearbeitet.
Nun sollte die gesamte Klasse eine Geschichte erfinden. Während der Themenfindung kam es zu einer hitzigen Diskussion, da die Mädchen eine Liebesgeschichte und die Jungen „was mit Fußball“ machen wollten. Mit dem Vorschlag, eine Liebesgeschichte bei einem Fußballspiel beginnen zu lassen, konnten sich dann beide Parteien arrangieren. Schließlich entwickelten wir eine Handlung und erstellten das „Storyboard“.
In der vorletzten Sitzung fotografierten die Schüler zunächst die nötigen Bilder, die wir dann in der Gruppe sichteten und auswählten. In der letzten Sitzung mussten wir die Fotogeschichte mit Texten versehen und das Layout machen. In der Endphase teilte ich die Schüler wieder auf. Eine Gruppe brachte die ausgedruckten Bilder in die richtige Reihenfolge und versah sie mit Texten (wie gehabt, mit ausgedruckten Bildern und ausgeschnittenen Sprechblasen). Zwei Schüler setzten diese Vorgaben wiederum am Computer mit dem Programm „ComicLife“ um.
Die Software „ComicLife“ (nähere Informationen bei www.plasq.com) eignet sich sehr gut für die Umsetzung von Fotogeschichten. Sie ist überschaubar und lässt sich intuitiv bedienen. Zum Zeitpunkt des Projekts war das Programm für PC nur auf Englisch erhältlich. Das war für die Schüler jedoch kein Hindernis, da die gesamte Gestaltung über grafische Drag- und Drop-Elemente geschieht. Das Programm ist kostengünstig und hat den Vorteil, dass sich damit sehr professionelle Ergebnisse erzielen lassen. Die fertige Fotogeschichte ließ ich in einer Druckerei als vierseitiges Heft für die teilnehmenden Schüler drucken. Für ihre Mitschüler veröffentlichten wir die Geschichte auf der Schulhomepage (hier zu finden: www.brunnenchecker.de )
Ralf Bräutigam