Buchtipp: Die eigene Dunkelkammer
Analog Fotografieren und Entwickeln von Marc Stache
Es ist so eine Sache mit der analogen Schwarz-Weiß-Fotografie. Einerseits gibt es immer wieder neue und überraschende Entwicklungen bei Filmen und Fotochemie. Zugleich boomen Anleitungsseiten und How-To-Filme im Internet. Andererseits wird es immer schwieriger, an analoge Kameras und Geräte zu gelangen. Die „Analog-Natives“, also diejenigen, die die Filmentwicklung und Laborarbeit in der vordigitalen Zeit als Passion oder Beruf betrieben haben, sterben aus. Das Erste-Hand-Wissen und ein großer Erfahrungsschatz läuft Gefahr, verloren zu gehen.
Marc Stache:
Analog fotografieren und entwickeln
Die eigene Dunkelkammer
3. Auflage 2019
mitp Edition ProfiFoto
ISBN: 9783958459656
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Bücher wie „Die eigene Dunkelkammer“ halten dem entgegen. Der Autor Marc Stache bietet ein umfassendes und vor allem aktuelles Kompendium rund um die Dunkelkammerarbeit mit Schwarz-Weiß-Material. Er gibt einen Überblick über aktuell erhältlichen Kameras, Filme, Fotopapiere und Chemie.
Das Buch erklärt alle Schritte und Handgriffe vom Einlegen des Films in die Kamera, dem Rückspulen, dem Einrichten einer Dunkelkammer, dem eigenständigen Entwickeln des Filmes und dem Anfertigen von Abzügen auf Schwarz-Weiß-Papier bis hin zur Bildretusche, dem Archivieren und Ausstellen der Werke. Viele Fotos veranschaulichen die einzelnen Schritte und zeigen Beispiele. Ungemein nützlich ist, dass Marc Stache nicht nur sehr gut erklärt, wie es richtig gemacht wird, sondern auch auf typische Fehler eingeht und hier ebenso Beispiele zeigt.
Sehr erfreulich ist die Aktualität des Buches. Der Fotodesigner Marc Stache hat bisher alle zwei Jahre eine neue Auflage mit aktuellen Hinweisen veröffentlicht. Dies ist umso wichtiger, als das sich das Angebot an analogen Filmen, Chemikalien und Equipment sehr rasch ändert. Renommierte Produkte werden teilweise nicht mehr produziert. Dafür gibt es immer wieder innovative Neuentwicklungen. Auch hier gibt das Buch einen guten Überblick. |
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Insgesamt ist „Analog fotografieren und entwickeln“ zur Zeit eines der grundlegendsten und am besten erklärten Lehrbücher rund um die analoge Fotografie und Laborarbeit.
Dem Autor liegt die Weitergabe des Wissens um die analoge Fotografie sehr am Herzen. Er gibt selbst Dunkelkammer-Workshops und unterstützt bei der Einrichtung von Schwarz-Weiß-Laboren. Schön, dass es (neben anderen „analogen Dinosauriern“ wie dem Fotopaed-Team) noch mehrere Hüter dieser einmaligen und pädagogisch sehr gut einsetzbaren Kunsttechniken gibt.