Alles fliegt – Ein Fotoprojekt für Kinder, Jugendliche und Erwachsene

Wer hat nicht schon einmal davon geträumt, fliegen zu können? Wie Superman den Alltag unter sich liegen zu lassen, wie ein Martial Arts Kämpfer die Schwerkraft außer Kraft zu setzen oder wie ein Buddha meditierend abzuheben? Bei dem fotopädagogischen Projekt „Alles Fliegt¨ hatten Studierende der KSFH München, Abteilung Benediktbeuern Gelegenheit dazu.

Sie lernten drei verschiedene fotografische Techniken kennen, mit denen sie sich und andere zum Fliegen bringen können. Diese reichen von ganz einfachen Methoden, die auch von Kindern ohne Hilfsmittel umgesetzt werden können bis hin zu komplexeren Bildbearbeitungen.

 

 

Methode 1: Von oben fotografierte „Fliegebilder“

Der Fotograf Jan von Holleben setzt diese Technik in seinen fantasievollen Arbeiten mit Kindern um. Dazu legen sich die zu fotografierenden Personen auf einen eher neutralen Hintergrund wie einen Teppich, einen Rasen oder einen asphaltierten Hof und werden von oben fotografiert – etwa von einer Leiter oder aus dem ersten Stock eines Hauses. Der Trick: Das Foto wird so inszeniert, dass es auf den ersten Blick so aussieht, als ob die Personen von der Seite fliegend fotografiert worden wären. Mit eine wenig Fantasie lassen sich hier sehr witzige und verblüffende Szenen darstellen. Fotografisch ist das kinderleicht aber nicht nur Kindern macht es Spaß, auf diese Weise die eigenen Träume vom Fliegen Wirklichkeit werden zu lassen.

Das Bild von oben fotografiert

Das Bild von oben fotografiert

Von der Seite fotografiert

Von der Seite fotografiert

Alles ganz leicht, oder?

Alles ganz leicht, oder?

Methode 2: Schwebebilder mit Kurzzeitbelichtung

Die zweite Methode ist technisch und sportlich ein wenig herausfordernder, lässt sich aber immer noch relativ einfach durchführen. Die Kamera wird auf eine sehr kurze Belichtungszeit eingestellt. Am besten eignen sich Zeiten von weniger als 1/500 Sekunde – wenn die Kamera keine ¨Zeitvorwahl¨ hat, kann man es auch mit der Sportautomatik versuchen.

Sportlich wird es dann tatsächlich:die Schwebebilder sind eingefrorene Bewegungen. Beispielweise wird eine Person fotografiert, wenn sie hochspringt. Aufgrund der kurzen Belichtungszeit sieht es so aus, als ob sie über dem Boden schweben würde. Wenn die Kamera über eine gute Serienbildfunktion verfügt, kann man diese nutzen, um eine größere Trefferwahrscheinlichkeit zu erhalten. Diese spontane Art der Fotografie in Kombination mit dem Spiel mit der Kameratechnik macht viel Spaß und motiviert zu immer neuen Aktionen. Mit ein wenig Übung führt sie zu verblüffenden Fotos von fliegenden Personen oder Objekten, die man ganz ohne digitale Bildbearbeitung herstellen kann.

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3. Methode: Der digitale Radiergummi

Diese Methode ist sicher die komplexeste und Bedarf auch einiger konzeptioneller Vorüberlegungen. Die Ergebnisse verblüffen durch ihr ungewöhnliches Bildkonzept. Mit einem Programm wie GIMP gibt es verschiedene Arten, Menschen oder Dinge fliegen zu lassen. Die einfachste ist das Arbeiten mit zwei Grundbildern und dem „Radiergummi“. Auf dem ersten Foto ist die später schwebende Person zu sehen, die auf einem „Hilfsmittel“ steht, sitzt oder liegt. Dieses Hilfsmittel kann beispielsweise eine Leiter, ein Stuhl, eine Kiste sein. Das zweite Foto zeigt das Foto ohne Person und ohne Hilfsmittel.

Beide Photos werden als Ebenen in die Bildbearbeitungssoftware eingefügt. Das „Hilfsmittel-Bild“ wird dabei über das Foto ohne Person und Hilfsmittel gelegt. Anschließend wird mit dem Radiergummi-Werkzeug das Hilfsmittel herausgelöscht. Dadurch werden die Partien des Fotos ohne Hilfsmittel im Bild sichtbar. Wichtig bei dieser Methode ist ein sehr genaues Planen, Fotografieren und Bildbearbeiten. Die Sorgfalt lohnt sich aber angesicht der verblüffenden Ergebnisse. Bei dieser Methode erlernt man ganz nebenbei wichtige Funktionen digitaler Bildbearbeitungsprogramme wie GIMP oder Photoshop.

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Die Studierenden erlebten bei dem Projekt „Alles fliegt“ drei ganz unterschiedliche Arten, Menschen und Objekte in Bildern zum Schweben zu bringen. Sie unterscheiden sich von der Komplexität und dem Aufwand erheblich und lassen sich dementsprechend sehr vielseitig einsetzen.

Neben der hohen Praxisrelevanz der Lehrveranstaltung war den Studierenden eines sehr wichtig: Alle drei Projekte haben enormen Spaß gemacht und jede/n motiviert, sich einzubringen. Wenn man die Ergebnisse betrachtet, kann man dies gut nachvollziehen.

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Ein Artikel von Oliver Spalt

Erstveröffentlichung 22.03.2017

Mrz 24th, 2024 | By | Category: Anleitungen, Beispiele für Fotoprojekte

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