Eine Zeitreise durch die Fotografie
In einer Woche die Stationen der Fotografiegeschichte von den Anfängen bis zur heutigen digitalen Technik erfahren. Geht das?
Die Medientage 2010 in der Langau widmeten sich dieser Frage. Eine Gruppe von 15 behinderten und nichtbehinderten Teilnehmern zwischen 8 und 50 Jahren begab sich unter der Anleitung des Kulturpädagogen Ralf Bräutigam auf die Reise.
Gestartet wurde in einer begehbaren Lochkamera (die später als Dunkelkammer fungierte). Hier konnten die Teilnehmer das Phänomen der Camera Obscura selbst entdecken. Mit selbstgebauten Lochkameras entstanden die ersten Fotos.
Die nächste Station und auch der längste Aufenthalt der Zeitreise war die analoge Fotografie. Von der Bedienung der Fotoapparate über die Entwicklung der Filme bis zur Vergrößerung der Fotos gab es viel zu lernen und zu entdecken. In dieser Phase war zu beobachten, dass die Gruppe sehr eng zusammen wuchs und sich alle Teilnehmer gegenseitig unterstützten. Wegen der großen Experimentierfreudigkeit (einige waren noch einmal zur Lochkamera zurückgekehrt) musste die Abreise zur letzten Station, der Digitalfotografie, mehrfach verschoben werden.
Schließlich wurde aber doch noch digital fotografiert. Die Teilnehmer lernten Methoden der Bildoptimierung am Computer kennen. Die digitale Bildbearbeitung wurde vor allem für die Herstellung von Negativen für die Cyanotypie genutzt: einem alten fotografischen Kontaktkopierverfahren (näheres dazu hier). Mit der Verbindung von Digitalfotografie zu einem Verfahren aus den Kindertagen der Fotografie wurde so der Kreis geschlossen.
In einer Ausstellung präsentierten die Teilnehmer ihre vielfältigen Souvenirs ihrer Zeitreise sich selbst, anderen Besuchern des Hauses und den Angehörigen.